Features – Charakterzüge, Wesensmerkmale, Eigentümlichkeiten. In besonderem Masse offenbaren diese Aufnahmen die Grundcharakteristika und zugleich auch die Vielgestaltigkeit der Musik des Schlippenbach Trios. Nennen wir es also ein «vorläufiges Resümee» oder eine Zwischenbilanz. Auf jeden Fall wird hier etwas ausgebreitet vom Facettenreichtum der erspielten Möglichkeiten – mit Besonnenheit, Verve, Reife und Weisheit.
Die Darsteller: Drei Musiker, die seit rund fünfundvierzig (!) Jahren in dieser Trio-Konstellation zusammenarbeiten, dabei beständig bestrebt, im Prozess spontanen Spiels etwas zu entwickeln, das als wert und wichtig wahrgenommen werden kann und trotz seiner flüchtigen Existenz «gültige» Qualität besitzt.
Das Spektrum der Aufnahmen entfaltet sich zwischen Furor und Elegie. Es reicht von energetischen, vorwärtsdrängenden Stücken über ruhig-gelassen daherkommende Passagen und balladeske Stimmungen bis zum Versinken im Klang, in der Stille.
Die magische Chemie des Trios beruht auf der langen Zusammenarbeit, dem intuitiven, augenblicklich reaktionsschnellen aufeinander Hören und Interagieren wie auch auf der Entsprechung, der sich gegenseitig ergänzenden und herausfordernden Charaktere – ein Glücksfall. Alexander von Schlippenbach spricht gern vom «Impetus des Musizierens». Impetus meint Antrieb, Anstoss, Ungestüm, Schwung, Temperament. Die Devise lautet: nicht stillstehen, weiter an der Musik feilen, an ihren feinen Details arbeiten, an ihrem Fluss, ihrer inneren Kraft, auf dass sich grösste Begeisterung und grösste Klarheit einstellen. (aus den Linernotes von Bert Noglik)
Besetzung Alexander Schlipppenbach: p Paul Lytton: dr Evan Parker: sax