SYNKLAVIA für Analogsynthesizer und Klavier
Seit 1989 beschäftigt sich Thomas Lehn intensiv mit Analogsynthesizern, insbesondere mit dem EMS Synthi AKS. Tief verwurzelt in seiner Herkunft als Pianist klassischer sowie komponierter und improvisierter zeitgenössischer Musik, hat er eine ausgeprägt eigene live-elektronische Musik entwickelt, deren innere Syntax eher akustisch-instrumental als elektronisch anmutet. Seine elektroakustischen Arbeiten leben von Brüchen und Kontrasten, von Spannungsbögen und strukturellen Zusammenhängen, bisweilen geprägt von einem sprunghaften Duktus, ohne dabei die Konsequenz einer durchgehörten „Werk“-Logik preiszugeben. Die haptische Unmittelbarkeit, mit der er am analogen Synthesizer der sechziger Jahre auf den Klang zugreift, trägt außerdem zum gestischen Eindruck seiner Performance bei.
In seinem neuen Soloprojekt SYNKLAVIA fusioniert er seine langlährigen instrumentalen Wegbegleiter: Synthesizer- und Klavierklänge modulieren, durchkreuzen und transformieren sich in wechselseitiger Vernetzung.
Thomas Lehn zählt seit Jahrzehnten zu den innovativsten und erfolgreichsten musikalischen Persönlichkeiten auf dem Gebiet der elektroakustischen Musik. Nach der akademischen Ausbildung an den Musikhochschulen in Detmold und Köln zum Tonmeister und Pianisten verlagerte sich seine frühe Klavierpraxis in Kammer- und Jazzmusik zunehmend auf die Interpretation und Improvisation zeitgenössischer Musik.
Mit seinen Performances und Produktionen (live-)elektronischer Musik mit dem EMS Synthi A, einem semi-modularen analogen Synthesizer, der eine große Spontaneität im musikalischen Prozess ermöglicht, erschloss er sich ein internationales Publikum, gastierte auf großen Festivals für zeitgenössische Musik und war an Projekten beteiligt, die von den Goethe-Instituten in der ganzen Welt gefördert und/oder unterstützt wurden.
Langjährige Kooperationen sind Ensembles wie Konk Pack, Toot, Thermal, MIMEO, speak easy, und Duos mit Marcus Schmickler, Tiziana Bertoncini und Gerry Hemingway; jüngere u.a. zwei Trios mit John Butcher und den Pianisten John Tilbury and Matthew Shipp, LDL mit Urs Leimgruber und Jacques Demierre, Companion Species im Duo mit Jennifer Walshe sowie das Quartett Open Family mit Alessandra Rombolà, Tiziana Bertoncini und Ingar Zach.
Als Synthesizerinterpret realisierte er elektronische Werke von Éliane Radigue, Roman Haubenstock-Ramati, Bogusław Schaeffer und Zbigniew Karkowski und war Solist bei der Uraufführung von Peter Jakober’s dort mit dem Klangforum Wien beim musikprotiokoll sowie bei der CD Einspielung von Christogher Fox‘ Topophony mit dem WDR Synmphonieorchester unter Ilan Volkov.
Thomas Lehn ist Gründungsmitglied des ensemble]h[iatus für Interpretation und Improvisation, mit dem er Auftragswerke u.a. von Peter Jakober, Vinko Globokar, Anthony Pateras, Jennifer Walshe, Jürg Frey uraufgeführt hat.
Das künstlerisches Schaffen des heute in Wien lebenden Musikers ist in seiner umfngreichen Diskographie dokumentiert.
Moderation: Alexander Bauer
Über Sweet Spot.
In der Reihe SWEET SPOT werden Stücke des Genres gehört und miteinander diskutiert. Begleitet wird jedes Konzert mit einer kurzen Einführung und der Möglichkeit, sich über das Gehörte auszutauschen.
Idee, Technik und Moderation der Reihe:
- Alexander Bauer (Komponist, Organist | Studio für Elektronische Musik (SEM), Universität Mozarteum Salzburg)
- Achim Bornhöft (Komponist, Leiter Studio für Elektronische Musik (SEM) | Universität Mozarteum Salzburg)
- Marco Döttlinger (Komponist | Institut für Neue Musik, Universität Mozarteum Salzburg)
- Martin Losert (Saxophonist, Instrumentalpädagoge, Leiter Department Musikpädagogik, Leiter PB InterMediation | Universität Mozarteum Salzburg)
Eine Kooperation von PB InterMediation. Musik – Wirkung – Analyse mit dem Studio für Elektronische Musik und dem Institut für Neue Musik der Universität Mozarteum Salzburg sowie Jazzit Musik Club
Info:
Jazzit:Bar ab 18:00 geöffnet
Beginn: 19:30
Eintritt frei!
Foto Credit: Andy Moor