Der Trompeter und Komponist Mathias Eick, Jahrgang 1979, gilt derzeit als einer der gefragtesten, weil flexibelsten Musiker der ohnehin recht undogmatischen norwegischen Szene. Nachdem er 2008 mit dem vorzüglichen Album „The Door“ als Leader reüssierte, war er auf höchst unterschiedlichen Alben von Manu Katché, Jacob Young oder Iro Haarla zu Gast, bedient aber zugleich als Mitglied der Experimental-Combo Jaga Jazzist Vibraphon, Kontrabass und Keyboards. Auf seinem aktuellen Album „Skala“ gelingt ihm nun fast die Quadratur des Kreises: einerseits pflegt er in der Manier eines Chet Baker den introspektiven nordischen „ECM“-Sound, andererseits flirtet der Radiohead-Fan offenherzig mit Pop-Musik. Mit zwei Schlagzeugern produziert die Band einen luftigen Westcoast-Groove, der an das Pat Metheny Trio der 70er Jahre erinnert, dabei sind Referenzen an Joni Mitchell oder Elton John nicht zu überhören. Man muss es sagen: „Skala“ ist ein Avant-Pop-Album, verborgen im Gewande eines Jazz-Ensembles. „Radiohead klingen als Band fantastisch, obwohl keiner der beteiligten Musiker ein Virtuose ist. Keiner von denen will glänzen! Das inspiriert mich. Obwohl alle Musiker in meiner Band sehr gut ausgebildet sind, will ich auch vorzüglich einen Band-Sound. So wie Radiohead. Oder Tortoise“, sagt Mathias Eick. Mit „Skala“ ist er diesem Ziel sehr nahe gekommen.
Besetzung Mathias Eick: tp Andreas Ulvo: p Erland Dahlen: dr Gard Nilssen: dr Audun Erlien: b