„West Coast Cool“
Ende der 1940er-Jahre, nicht lange nachdem sich der Bebop als neue Richtung des Jazz etabliert hatte, entstand ein Stil, der in vielerlei Hinsicht als Gegenpol zum schnellen, kraftvollen Spiel des Bebop wirkte: der Cool Jazz. Im Vergleich dazu arbeitete der Cool Jazz mit entspannteren Tempi, einem weicheren, geschmeidigeren Klang und ließ sich unter anderem von klassischer Musik inspirieren. Da einige der Künstler, die diesen Stil prägten, an der US-Westküste lebten, verband man ihn bald mit Kalifornien. Tatsächlich stammten die bedeutendsten Vertreter aus allen Teilen des Landes und arbeiteten ebenso oft in New York City. Dennoch bleibt das Flair der Westküste bis heute fest in der Vorstellung vieler Jazzfans verankert.
Gerry Mulligan, Gil Evans, John Lewis und Lee Konitz waren zentrale Wegbegleiter von Miles Davis bei der Entstehung des Albums “Birth of the Cool” (1957), das bis heute als Schlüsselwerk des Genres gilt. Doch auch viele andere Musiker*innen der 1950er- und 60er-Jahre prägten den Stil auf ihre eigene, unverwechselbare Weise: Lenny Tristano, Stan Getz, Chet Baker, Dave Brubeck, Paul Desmond, Art Pepper und Chico Hamilton, um nur einige zu nennen.
Bei dieser Explorer Session tauchen wir mit großer Freude in die wunderbare Musik einiger dieser Künstler ein – und hoffen, dass eine imaginäre warme Brise von der Westküste die Kälte einer Salzburger Winternacht ein wenig mildert.
Explorer Sessions
Bei den Explorer Sessions handelt es sich um eine wiederkehrende Veranstaltung bei den Jazzit Sessions am Dienstagabend — etwa alle zwei Monate — bei der ein ausgewähltes Thema im Mittelpunkt der Musik des Abends steht. Dabei kann es sich um die Beiträge bestimmter Künstler*innen oder Komponist*innen handeln, um einen bestimmten Stil oder eine bestimmte Periode in der Geschichte des Jazz, vielleicht um die Musik eines einzigen wichtigen Albums oder um ein verbindendes Konzept, das Musik unterschiedlicher Herkunft zusammenführt. Das übergreifende Ziel jeder Explorer Session ist es, jene Künstler*innen zu würdigen, die herausragende Erfolge für dieses Genre geleistet haben – die Explorer, die über die Grenzen ihrer Zeit hinausgingen und so die Musik, die wir Jazz nennen, weiterentwickelten.
Diese Musik wird dem Jazzit-Publikum von einigen der besten Salzburger Jazzmusiker*innen näher gebracht. Sie werden dabei selbst zu „Explorern“, wenn sie die tiefere Substanz und Bedeutung des jeweiligen Themas des Abends (wieder)entdecken und enthüllen.
Im Anschluss an das kuratierte Eröffnungsset jeder Explorer Session und getreu der Tradition der Jazzit:Session am Dienstag sind alle Musiker*innen zu einer offenen Jam Session eingeladen. Wie immer ist hier musikalisch alles erlaubt, aber wir möchten alle Einsteiger*innen ermutigen mit ihren musikalischen Beiträgen auf das Thema des Abends Bezug zu nehmen.
Besetzung:
Robert Friedl: saxophones
Markus Gorofsky: trumpet
Stefan Wegenkittl: keys
Bene Halus-Woll: bass
Lex O’Brien: drums
Einsteiger:innen, bitte beachtet unsere Session Guidelines!
Info:
Jazzit:Bar ab 18:00 Uhr geöffnet
Beginn: 20.30 Uhr
Eintritt frei!